100 Tage selbstständig - und die Frage nach der Positionierung?
von Michael Pertek am
Im zweiten Teil der Blogserie sprach ich über fehlenden Mut und träge Prozesse in den Zeiten von Fachkräftemangel und Hindernisse in der digitalen Transformation. Im heutigen, letzten Teil geht es um Marketing, USP und das ganze Leid, durch eine klare Positionierung das Wichtigste zu verpassen.
Ohne USP und Differenzierung geht gar nichts!
Ja, leider ist die alte Marketing Weisheit im Zeitalter von ständiger Vergleichbarkeit, und damit verbundener Austauschbarkeit, Geschwindigkeit und dem Aufkommen von neuen Start-Ups und dem allgemein fast inflationären Gebrauch aller auch nur erdenklichen Buzzwords auf Website und Serviceportfolio Beschreibung ein USP zwingend notwendig. Aber was macht diesen USP aus? Was brauchen potenzielle Zielkunden wirklich? Wer sind die potenziellen Zielkunden? Ist überall wo Digitale Transformationsstrategieberater draufsteht auch das drin was der Kunde erwartet - und vor allem braucht? Weshalb sollen und müssen wir uns überhaupt einschränken?
Hieran gilt es für diselva nun wirklich zu arbeiten. Was macht uns einzigartig und wertvoll für den Kunden? Gerne zitiere ich Jürg Schwarzenbach, der uns folgendes mit auf den Weg gegeben hat: “Solange Ihr mir die Frage nicht beantworten könnt, warum ich traurig sein soll, wenn diselva stirbt, habt ihr noch einen langen Weg zu gehen - egal wie gut ihr seid!”
Eine Antwort darauf ist nicht so ganz einfach zu formulieren. Wir selbst finden uns super wertvoll, spannend, inspirierend und finden, dass wir so ziemlich alles besser machen als unsere Mitbewerber, Marktbegleiter, Konkurrenten und Partner. Leider finden erstmal nur wir und unsere Freunde und Familie das so. Im Markt kommt das noch nicht immer so an - das ist schade, aber auch gut so. Es zwingt uns zur Auseinandersetzung mit uns selbst, dem Status quo, unseren Fähigkeiten und den tatsächlichen Kundenbedürfnissen - denn ganz ehrlich, um diesen ausreichend gerecht zu werden machen wir die ganze Übung - auch wenn wir viel Spass dabei haben.
Wir werden nicht müde, unsere Fähigkeiten weiter auszubauen und unseren USP zu schärfen. Gut wer einen fähigen und kritischen Beirat mit Bernd Schopp, Jürg Stuker und Armando Schär hat. Die Stossrichtung ist klar: Know-How, Reputation, Qualität, Erfahrung, Beratungskompetenz in Digital Themen und Nähe zum Kunden sind die grossen Pluspunkte unseres Teams.
Das Ergebnis: "Wir führen B2B-Unternehmen mit B2C-Herausforderungen aus Industrie und Handel in der Digitalen Transformation ihres Vertriebs in eine erfolgreiche Zukunft“ das könnte eine klare Zielperspektive sein - die Sorge, damit aber nicht genügend wahrgenommen und konkrete Kundenbedürfnisse zu erfüllen bleibt.
Was ist mit all den anderen Fähigkeiten, Erfahrungen und daraus resultierenden Projektmöglichkeiten? Bleiben diese damit für immer verwehrt? Machen wir keine Website Projekte mehr? Versteht der Markt, dass es um Commerce, CRM, Integration und Applikationen geht? Was ist mit unseren SCRUM Mastern, Projektleitern und technischen Architekten? Es wird eine Herkulesaufgabe, die Positionierung konsequent zu verfolgen und auf dem Weg zur Erreichung dieses Zieles nicht zu verhungern. Deshalb sei gesagt "Wir können auch alles andere, aber das können wir besser als alle anderen" … aber davon in einem anderen Artikel gerne mehr.
“Nette Worte alleine reichen nicht”. Dieses Zitat vom Tag 1 aus dem Interview mit “Der Ostschweiz” hat auch am Tag 101 dieselbe Bedeutung und Dringlichkeit. So scheint es, dass nach 100 Tagen noch nicht fertig ist und nicht Schluss ist. Wir machen also weiter! Mit Freude, Tatendrang und unseren Kunden.
Danke
Das vielleicht wichtigste für mich als Person ganz zum Schluss: Danke an das Gründungsteam - es war die richtige Entscheidung, mit Euch diselva zu gründen. Wie zu befürchten war, ging manches viel zu langsam und anderes rasant. Zu langsam in nachhaltige und stabile Projektkonstellationen zu kommen und schnell produktiv zu werden - zu rasant die Zeit die Woche für Woche mit Kundenterminen, Partnergesprächen und unzähligen Begegnungen vorübergeht. Es war ohne jegliches wenn und aber die richtige Entscheidung und ich würde es jederzeit wieder so machen! Danke meinem persönlichen Umfeld, welches diese Achterbahn tagtäglich mitfährt und die nicht aufhören zu lachen, zu fragen, zu unterstützen und das Kribbeln im Bauch zu spüren.