Die Kunst der Projektmethode: Kontextuelle Überlegungen über Agilität und Wasserfall
von Chelsea Alther am
In der Welt der Projektmanagementmethoden herrscht oft ein dogmatischer Kampf zwischen Anhängern agiler Ansätze und den Befürwortern traditioneller Wasserfall-Methoden. Doch heute möchte ich klarstellen: Wir sind keine Evangelisten für die eine oder die andere Seite. Wir sind Verfechter der Kontextualisierung. Jedes Projekt ist einzigartig und verdient eine überlegte und massgeschneiderte Herangehensweise.
1. Die Schönheit der Vielfalt
Projekte sind so vielfältig wie die Menschen, die sie durchführen, und die Organisationen, in denen sie verwurzelt sind. Ein "one-size-fits-all"-Ansatz funktioniert selten. Die Agilität mag in einem Startup-Umfeld gut funktionieren, während in einer regulierten Industrie der Wasserfall-Ansatz sinnvoller erscheinen kann. Meine Aufgabe als Projektexpertin ist es, genau diesen individuellen Kontext zu verstehen und darauf basierend das optimale Vorgehen zu erarbeiten und zu empfehlen.
2. Projektkontext und Risikomanagement
Der Projektkontext ist der Schlüssel zur Wahl der richtigen Methode. Wie komplex ist das Projekt? Wie klar sind die Anforderungen definiert? Gibt es viele unbekannte Variablen? Agilität ist oft dann nützlich, wenn ein hohes Mass an Veränderungen erwartet werden oder ein überdurchschnittliches Mass an Flexibilität erforderlich ist. Wenn hingegen eine unverhandelbare Roadmap, klare Inhalte und hierarchische Kontrolle erforderlich sind, kann der Wasserfall-Ansatz die bessere Wahl sein.
3. Teamdynamik und Organisationskultur
Die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeitenden, Teamzusammensetzung und die Organisationskultur spielen ebenfalls eine Rolle bei der Wahl der Projektmethode. Agile Methoden setzen auf Kollaboration, Selbstorganisation und kontinuierliches Feedback. Wenn das Team diese Werte teilt und die Kultur der Organisation dies unterstützt, kann Agilität den Projektfortschritt beschleunigen. Wasserfall hingegen kann geeignet sein, wenn klare Hierarchien und strukturierte Prozesse bevorzugt werden.
4. Flexibilität und hybride Ansätze
Warum sich auf eine Methode beschränken, wenn man die Vorteile verschiedener Ansätze kombinieren kann? Hybride Ansätze ermöglichen es, das Beste aus beiden Welten zu nutzen. Es ist durchaus möglich, agile Prinzipien in einen Wasserfall-Ansatz einzuführen oder umgekehrt, abhängig von den konkreten Anforderungen des Projekts. Jedoch erfordert dies Erfahrung, um nicht in unübersichtliches Terrain zu geraten und sich dort zu verlieren. In der Vergangenheit habe ich leider zu oft beobachtet, wie ein agiler Ansatz gewählt wurde, nur weil eine umfassende Planung als zu anspruchsvoll erschien. Dennoch ist es auch bei agilen Ansätzen wichtig, einen klaren Rahmen der Planbarkeit zu bewahren.
5. Beratung und Expertise
Als erfahrene Projektexpertin bin ich keine ideologische Kriegerin, sondern Beraterin die sich dem Erfolg jedes Projekts verpflichtet fühlt - und damit spreche ich für alle meine Mitarbeitenden bei diselva. Wir sind hier, um zuzuhören, zu analysieren und aufgrund unseres Fachwissens Empfehlungen auszusprechen. Unser Ziel ist es, die richtige Methode für den gegebenen Kontext zu finden und sicherzustellen, dass das Projekt unter den gegebenen Rahmenbedingungen die besten Chancen auf Erfolg hat.
Fazit
In einer Welt, die von sich ständig verändernden Anforderungen und Technologien geprägt ist, müssen wir agil genug sein, um uns anzupassen und unser Wissen auf den individuellen Projektkontext anzuwenden. Lasst uns die ideologischen Gräben überwinden und anerkennen, dass die Kunst des Projektmanagements darin besteht, flexibel, anpassungsfähig und kontextbewusst zu sein.