Nearshoring-Serie Teil 4: Technologisches Onboarding - so gelingt’s

von Celia Fässler am

Im Blogbeitrag über die Zusammenarbeits-Erfolgsfaktoren habe ich das Thema Onboarding bereits angeschnitten. Auch hier kann die falsche Herangehensweise über Erfolg oder Misserfolg entscheiden und wie schon im diselva Nearshore Excellence Framework betont, hängt der Erfolg eines Nearshore-Projekts nicht nur von der Technik, sondern auch von einer guten Integration der Teams ab.

Was unbedingt vermieden werden soll, ist ein gleichzeitiges Onboarding des gesamten Nearshoring-Teams. Dies führt nur dazu, dass die Personen sowohl menschlich als auch fachlich nicht abgeholt werden. Frustration und Qualitätsverlust sind unumgänglich. Mit einem schrittweisen Onboarding kann sichergestellt werden, dass das Wissen innerhalb des Nearshoring-Teams weitergegeben werden kann und genügend Zeit vorhanden ist, um offene Fragen zu beantworten. 

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Wie sieht das also aus? Wenn wir vom Zielbild eines ausgeglichenen Teamsetups (Onsite und Remote/Nearshoring) ausgehen, dann wäre das wie folgt:

1. Tech/Team Lead

Warum? Die Person in der Tech Lead-Rolle übernimmt die Verantwortung und Leitung und ist damit ein existenzielles Bindeglied. Eine tiefergehende technische Einarbeitung ist notwendig, damit die Person diese Kompetenzen überhaupt repräsentieren kann. Was zudem nicht zu unterschätzen ist: Der Tech Lead sollte unbedingt mit den regionalen kulturellen Gepflogenheiten des Onsite-Teams bekannt gemacht werden, damit auch dies weitergegeben werden kann.

2. Senior Entwickler:innen

Senior-Entwickler:innen haben bereits ein grosses technologisches Wissen und können daher perfekt als Mentoren:innen für juniorige Entwickler:innen fungieren. Durch eine frühzeitige Integration in Code-Reviews können sie auch perfekt dafür herbeigezogen werden, um Code-/ und Projektstandards sicherzustellen und durchzusetzen. Dies führt vor allem in fachlicher Sicht auch zu einer Entlastung des Tech Leads

3. Junior Developers

Zu Beginn soll jeweils ein Einführungsworkshop stattfinden. Ziel ist es, dass alle Junior-Entwickler:innen ihre eigenen Mentor:innen zur Verfügung gestellt bekommen. Dies ermöglicht eine schrittweise Einarbeitung und stellt auch ausreichend Zeit für Unterstützung zur Verfügung. Dabei profitieren Sie enorm von der Erfahrung und dem Wissen der Senior-Entwickler:innen. 

4. QA-Engineers und DevOps

Sobald das Grundsystem steht und läuft, ist es Zeit, die QA-Engineers und DevOps-Engineers herbeizuziehen. Im Nearshoring-Team ist nun bereits genügend Fach-/ und Projektwissen verfügbar und die nahtlose Integration in den Entwicklungsprozess kann stattfinden.

Was gilt es beim technischen Onboarding sonst noch zu beachten? 

Neben der richtigen Reihenfolge gibt es natürlich auch noch weitere wichtige Punkte. Das Onsite- und Nearshoring-Team sollte das gleiche Verständnis und die gleichen Ressourcen in Bezug auf die folgenden Themen haben:

  • Verwendete Technologien und Frameworks
  • Dokumentation der Entwicklungsumgebung (Englisch!)
  • Dokumentation der erforderlichen Software, Konfigurationen und Zugangsdaten (Englisch!)
  • Gemeinsame Code-Standards sowie etablieren von regelmässigen Code-Reviews
  • Gemeinsame Debugging-Sessions

Nachdem das technologische Onboarding nun reibungslos läuft und die Teams mit den richtigen Tools ausgestattet sind, geht es im nächsten Schritt darum, sich auch den kulturellen Aspekten zu widmen. Denn Nearshoring bedeutet nicht nur, die Technologie zu beherrschen, sondern auch zu verstehen, wie unterschiedliche Kulturen die Zusammenarbeit beeinflussen. In Belgrad beispielsweise spielt die serbische Kultur eine grosse Rolle, wenn es um Teamdynamik und Arbeitsweise geht. In meinem nächsten Blog werde ich daher auf die kulturellen Besonderheiten und Prägungen in Belgrad eingehen und wie diese den Arbeitsalltag beeinflussen können.

Habt ihr noch weitere Ergänzungen dazu? Wie auch schon in meinem anderen Blogpost betont: Communication is key. Regelmässiges Feedback, vor allem auch face to face, Teambildung sowie gegenseitige Unterstützung sind auch hier wieder der Schlüssel zum Erfolg.

Und natürlich: Wenn Unterstützung bei der Umsetzung oder bei der kulturellen Integration benötigt wird, stehen wir gerne mit unserer Expertise zur Seite. Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Inputs!

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Celia Fässler

Senior Consultant

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